Verstopfung natürlich behandeln

Verstopfung natürlich behandeln
Unsere Verdauung ist ein komplexer Ablauf im menschlichen Körper. Aber nicht jeden Tag läuft sie gleich ab, sondern ist tagesformabhängig und auch individuell von Mensch zu Mensch. Äußere Faktoren wie Stress, wenig Bewegung oder unser Ernährungsverhalten können sich auf den Verdauungsprozess auswirken. Nicht selten leiden Menschen daher unter Verdauungsproblemen: 

Verstopfung, mit medizinischem Begriff auch Obstipation, ist eine Art Massenphänomen der westlichen Industrieländer. Etwa 15 Prozent der deutschen Bevölkerung leiden binnen eines Jahres unter Verstopfungssymptomen. Davon behandelt etwa ein Drittel medikamentös, jeder sechste klärt seine Beschwerden mit dem Arzt ab.1 Neben der konservativen Behandlung gibt es zur Bekämpfung von Verstopfungsbeschwerden auch vielerlei natürliche Behandlungsmöglichkeiten, die Sie folglich nachlesen können.

Der Darm

Das Organ Darm ist ein etwa 6 Meter langer Muskelschlauch, der unter der Bauchdecke liegt und sich vom Magen bis zum After erstreckt. Er unterteilt sich in Dünndarm und Dickdarm und seine Hauptaufgabe liegt in der Verdauung der eingenommenen Nahrung. Zusätzlich fungiert er als Hormonproduzent, zur Wasseraufnahme und -abgabe und zur Immunabwehr von Krankheitserregern. Im Dünndarm wird zunächst ein großer Teil der in der Nahrung enthaltenden Nährstoffe resorbiert, das bedeutet in den Körper aufgenommen. Im Anschluss werden im Dickdarm die restlichen Nährstoffe wie Wasser und Salze entzogen und der Stuhl geformt, bevor er letztendlich ausgeschieden wird. Der Stuhlgang ist individuell sehr unterschiedlich, von dreimal täglich bis zu dreimal wöchentlich liegt alles im Normalbereich. Jedoch sind Verdauungsprobleme nicht selten und erschweren den Alltag. Viele Menschen sind immer wieder von Durchfall oder Verstopfungssymptomen geplagt. 

Was ist Verstopfung?

Normalerweise liegt die durchschnittliche Häufigkeit eines Stuhlganges bei gesunden Erwachsenen zwischendreimal täglich bis zu dreimal wöchentlich. Bei weniger Stuhlgängen spricht man medizinisch von einer Verstopfung, auch Obstipation. Der Darm ist dabei in seiner Tätigkeit beeinträchtigt. Stuhlgang erfolgt nur unter starkem Pressen und ist klumpig und hart. Jedoch ist das Empfinden sehr individuell und die Verstopfung daher ein schwierig messbarer und eher ein subjektiver Empfindungszustand.

Chronische Verstopfung

Bei einer chronischen Verstopfung bleibt der Stuhlgang über einen Mindestzeitraum von sechs Monaten regelmäßig länger als drei Tage aus. Ein stetiger Drang sich zu entleeren und ein bleibendes Gefühl der Völle gehen damit einher. Der Stuhlgang kann nur noch sehr erschwert und unter starkem Pressen ausgeschieden werden. Gründe für eine chronische Verstopfung können entweder ein ungesunder Lebensstil oder eine Veränderung oder Erkrankung eines Organs sein. Bei entsprechenden Symptomen sollte ein Arzt aufgesucht werden.

Unterschied

                   Akute Verstopfung

             Chronische Verstopfung

Ausbleiben des Stuhlgangs mehrere Tage infolge

Weniger als drei Stuhlgänge die Woche

Ansonsten unauffälliger Verlauf

Über mehr als sechs Monate

 

Die Wichtigkeit einer gesunden Darmflora

Für unsere Verdauung ist die Darmflora von großer Bedeutung. Neben Aufgaben der generellen Verdauung ist sie gleichzeitig ein wichtiger Funktionär des Stoffwechsels. Durch eine Störung des Gleichgewichts der Darmflora, kann die Verdauung beeinträchtigt werden und Störungen wie eine Verstopfung zur Folge haben.

Denn die Bakterien der Darmflora haben viele wichtige Funktionen für unseren Körper:

 

  • Sie unterstützen die Verdauung, indem sie für uns unverdauliche Nahrungsbestandteile und verwerten
  • Sie stimulieren die natürlichen Bewegungen der Darmmuskulatur (Darmmotilität)
  • Sie fördern den Stoffwechsel
  • Sie regen die Durchblutung der Darmschleimhaut an 

Symptome

 

Folgende Symptome sind typisch für eine Verstopfung:

- Starker Pressdruck

- Harter Stuhl

- Seltener Stuhlgang

- Gefühl der unvollständigen Entleerung

- Schmerzen beim Stuhlgang  

Ursachen

Zunächst gilt es zu erwähnen, dass Verstopfung keine Krankheit ist, sondern nur ein Symptom darstellt. Die Ursachen einer Obstipation können sehr komplex sein und sind nur zu Teilen aufgeklärt. Es ist bei der Ursachenermittlung wichtig individuelle Faktoren zu betrachten und miteinzubeziehen. Bei vielen Menschen entsteht eine Verstopfung in bestimmten Situationen, wie beispielsweise Bettlägerigkeit oder Schichtarbeit, aber auch ungewohnte Esssituationen auf einer Reise können eine Verstopfung begünstigen und auslösen.

Es kommt demnach zu einer stark verlangsamten Arbeit des Dickdarms. Daraus folgt, dass die Verdauungsprodukte sich im Dickdarm stauen. Dabei wird ihnen zusätzlich viel Flüssigkeit entzogen, wodurch die Konsistenz an Festigkeit und Härte zunimmt.

Die drei Hauptursachen neben organischen Erkrankungen für eine akute Verstopfung sind: 

  • Ungünstige Ernährung
  • Bewegungsmangel
  • Flüssigkeitsmangel

Es können aber auch andere Ursachen Verstopfungssymptome auslösen, wie zum Beispiel psychische Belastungen wie Stress, hormonelle Einflüsse (Schwangerschaft, hormonelle Verhütung), oder bestimme Medikamente. 

Verstopfung bei Kleinkindern und Babys

Auch unter Kleinkindern und Babys ist eine Verstopfung keine Seltenheit. Etwa 30 Prozent der Kleinen haben Probleme mit der Verdauung. Verschiedenste Ursachen können für eine Verstopfung bei Kindern der Grund sein. Häufig ist die Erklärung in der Ernährung oder psychischen Faktoren zu finden. Beispielsweise sind eine Nahrungsumstellung oder die Sauberkeitsentziehung häufige Faktoren einer Verstopfung im Kindesalter. Das bedeutet, dass Verstopfungssymptome zunächst unbedenklich sind und mit Hausmitteln behandelt werden können. Bei einer Chronifizierung sollte aber ein Kinderarzt aufgesucht werden.

Natürliche Behandlung

Bei kurz auftretenden Beschwerden einer Obstipation muss nicht sofort auf Abführmittel und Medikamente zurückgegriffen werden. Oftmals können natürliche Hausmittel Symptome lindern und die Verdauung wieder regulieren.

  • Umstellung der Ernährung: Das bedeutet: ballaststoffreiche Kost, Gemüsesäfte, Öle und Trockenobst zur Anregung der Verdauung und langsam essen & gut kauen
  • Regelmäßige Bewegung: dadurch wird die Verdauung angeregt und in Schwung gebracht, übermäßiger Sport kann wiederum kontraproduktiv wirken
  • Bauchmassagen und Akupressur: Ein gutes Hausmittel gegen Verstopfung sind Bauchmassagen, die Sie täglich zur Vorbeugung oder bei akuter Verstopfung durchführen können. Wichtig ist, dass Sie die Massagebewegungen im Uhrzeigersinn ausführen, um sich dem natürlichen Verlauf des Darms anzupassen. Atmen Sie dabei tief und ruhig in den Bauch hinein und versuchen Sie, nicht noch stärker zu verkrampfen.
  • Entspannungsübungen: Vermeiden Sie Stress und nehmen Sie sich regelmäßige Auszeiten. Dabei können auch Meditationen oder Entspannungsübungen hilfreich sein.
  • Flüssigkeitszufuhr durch Wasser trinken (auch magenberuhigende Teesorten, wie Kamille oder Fenchel) – von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung werden ca. 2 Liter am Tag empfohlen. 

Probiotische Wirkstoffe

Probiotika sind Milchsäurebakterien, die eine unterstützende Funktion für den Darm haben. Bei Magen-Darm-Problemen werden sie als Hausmittel verwendet und können die Beschwerden verkürzen. Sie können hochdosiert in Tabletten- oder Pulverform substituiert werden, aber sind auch in einer Vielzahl von Lebensmitteln natürlich enthalten. Darunter fallen: 

  • Joghurt, Molke & Kefir
  • Sauerkraut
  • Saure Gurken
  • Apfelessig
  • Käsesorten mit lebenden Milchsäurebakterien
  • Kimchi
  • Kombucha

Flohsamenschalen

Die Samen sind vielseitig einsetzbar. Auch zur Vorbeugung und Behandlung von Verstopfungen werden sie zur Verdauungsförderung verwendet. Nach Einnahme quellen sie im Darm auf. Die aufgequollenen Samen können das 50-fache ihres eigenen Gewichts an Flüssigkeit aufnehmen und binden dann übrige Flüssigkeit und umliegende Schadstoffe an sich. Dadurch wird der Darminhalt wieder verdickt und formbar. Anschließend werden sie zusammen ausgeschieden.3 Wer das Hausmittel zum Abführen anwenden möchte, nimmt einen Teelöffel Flohsamen mit 200 Milliliter Wasser oder klarer Brühe ein. Im Anschluss rasch zwei Gläser Wasser trinken. Zur Supplementation über einen längeren Zeitraum eigenen sich Kapseln oft besser, das die Konsistenz und der Geschmack für viele Menschen gewöhnungsbedürftig ist.

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Darmsanierung

Für viele Betroffene ist die Darmsanierung eine wichtige Möglichkeit den Magen-Darm-Trakt nach Beschwerden wie einer akuten Verstopfung zu „reinigen“. Denn die Darmgesundheit spielt in der heutigen Gesellschaft eine große Rolle des individuellen Wohlbefindens. Mehr zu diesem Thema finden Sie unter dem eigenständigen Ratgeber zur Darmsanierung.

Wann muss ich zum Arzt?

Wenn die Symptome sich trotz der Anwendung von den zuvor empfohlenen Maßnahmen nicht reduzieren und der Stuhlgang weiterhin ausbleiben sollte, empfehlen wir einen Arzt aufzusuchen.

Fazit

Ein gesunder Darm stärkt unser Wohlbefinden. Aus diesem Grund ist es wichtig die Symptome einer Verstopfung ernst zu nehmen und zu behandeln. Dabei sollte ein besonderer Wert auf:

  • Eine ballaststoffreiche Ernährung
  • Viel Flüssigkeitszufuhr
  • und ausreichend Bewegung 

gelegt werden. Auch können vor dem Griff zu Abführmitteln und Medikamenten natürliche Mittel zur Behandlung eingesetzt werden. Wichtig ist vor allem:

Hören Sie auf das, was Ihr Körper Ihnen sagt!

Wichtig: Dieser Ratgeber dient lediglich als reine Informationsquelle. Ziehen Sie bei akuten Problemen immer Ihren Arzt zu Rate. Setzen Sie unter keinen Umständen ohne Rücksprache Ihre Medikamente ab und verändern Sie nicht Ihre Dosis selbstständig.

Quellen

1.Müller-Lissner, S. (15. August 2019). Obstipation - Pathophysiologie, Diagnostik, Behandlung. (Thieme, Hrsg.) Deutsche Medizinische Wochenschrift.

2.    Lorenz, E. P., & Lorenz, K. E. (29. August 2019). Kolonische und extrakolonische Ursachen der Verstopfung. Gynökologie + Geburtshilfe.

3.    Schöpke, T. (kein Datum). Indische Flohsamen - Planatiginis ovatae semen. Abgerufen am 07. 10 2020 von Pharmakobotanik - Website: www.pharmakobotanik.de


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